Biologische Schädlingsbekämpfung durch Raubmilben Amblyseius Californicus – Anleitung für effizienten Einsatz in Prophylaxe & Akutbefall
Frei von Schädlingen? In organisch biologischer Pflanzenkultur möglich durch richtigen Einsatz von Raubmilben Amblyseius Californicus
Der organisch biologische Anbau von Pflanzen erfordert auch den Verzicht von teils umweltbelastenden chemischen Schädlingsbekämpfungsmitteln. Diese sind zwar oft effektiv aber auch Bienengefährlich.
Auch wenn im deutschen Handel hohe Anforderungen an Endverbraucher konzipierte Produkte gelten, werden leider trotzdem über Umwege zu oft Mittel in den Verkehr gebracht die an sich nicht für Endverbraucher vorgesehen sind.
Die in unseren Breitengraden häufigsten Schädlinge wie Spinnmilben, Weichhautmilben & Thripse (Siehe Abbildung rechts) lassen sich idealerweise mit Amblyseius Californicus prophylaktisch von Kultur Beginn an in Schach, oder noch besser ganz fern von den geliebten Pflanzen halten.
Ist der Schädlingebefall ersteinmal so stark ausgebreitet, lässt sich nachträglich rein mit Raubmilben Amblyseius Californicus wenig ausrichten.
Eine effektive Einsatzform insbesondere drinnen bei Überwinterung usw. ist in der Funktion als Wächter in Dauerkultur im Substrat. Ein “lebendiges” organisch biologisches Substrat bietet idR auch ohne den Einsatz von extra Raubmilben Nahrung genug natürliches Futter zum dauerhaften überleben in den oberen Substratschichten.
Die How-to Kurzanleitung zur Dauerkultur von Raubmilben Amblyseius Californicus im Pflanzen Substrat
Raubmilben Amblyseius Californicus zählen zu den weichhäutigen Milben, dementsprechend der erste Schlüssel zu einer forbestehenden Kultur ist eine gewisse Grundfeuchte.
Im Substrat sofern nicht vollständig durchgetrocknet (falls schon Blätter hängen) sollte bei normalen Bewässerungs/Gießintervallen in der oberen Schicht stets ausreichend Feuchtigkeit gespeichert sein, dass Raubmilben AC hier überleben können. Trocknet die oberste Deckschicht an, gehen sie vorallem gut möglich bei faserig lockeren Substraten in tiefere Schichten.
Neben der Nahrung eines der wichtigsten Überlebensfaktoren für die kleinen Nützlinge.
Ein gesundes organisch biologisches Substrat hat idR immer irgendwelche kleinen Lebewesen, sei es durch Springschwänze die im natürlichen Zersetzungsprozess von organischem Material eine Rolle spielen oder einen minimalen Bestand an fliegenden Insekten wie Trauermücken.
Sofern ausschließlich “totes” Substrat als Grundlage wie Kokos mit reinen Zusätzen wie unserem Wurmhumus mit einer handvoll Gartenkompost oder Fertigsubstrat, was gerne auch draußen gelagert worden sein darf, damit hier tatsächlich etwas kleinstfraß Grundlage wie Trauermückenlarven da sind…Klassisches Futter aus der Raubmilbenzucht sind bspw. Blütenpollen.
Luftig lockere organische Substrate als Grundlage einer begleitenden, prophylaktischen Raubmilben AC Zucht
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Raubmilben effektiv einsetzen bei fortgeschrittenem Schädlingsbefall
Den Schädlingsbefall zu spät bemerkt und die Population hat sich schon etabliert, sogar über weite Teile der Pflanze ausgebreitet?
Eine der schwierigsten Schädlings Behandlungen bei Pflanzen ist bei aktivem Befall von Spinnmilben.
Sie sind klein, werden deshalb oft erst spät entdeckt, wenn sie schon in allen Stadien über die Pflanze verteilt sind. Sind schon sichtbare Gespinnste gebaut, ist der erstmalige Befall bereits länger zurück. Dementsprechend aufwendiger wird auch die Strategie zur nachhaltigen Schädlingsbekämpfung mit natürlichen Mitteln.
Maßnahme 1 – das grobe Entfernen / Bestand reduzieren
Möglichkeiten hier sind neben dem abwischen der Gespinnste intensives abduschen mit (nicht zu starkem) Wasserstrahl. Gerne auch mit Hand oder Tuch vorsichtig die Blätter abwaschen.
Sind die gröbsten Spuren beseitigt und die Anzahl der Spinnmilben reduziert, zum nächsten Schritt
Maßnahme 2 – Einsatz von natürlichen Mitteln zur systemischen/oberflächlichen Wirkung
Neben dem Einsatz altbewährter natürlicher Mittel zur Schädlingsabwehr wie Neem-Öl bieten sich bei Spinnmilben als ebenfalls weichhäutig die Möglichkeit zur Verwendung von Kali Seife. Da Neemhaltige Produkte heutzutage durch Resistenzen etc oftmals nur eingeschränkte Wirkungen zeigen sollte ein zweiter Mitteleinsatz vorgesehen werden.
Kali Seife ist ein Gemisch aus Kalisalzen der (Leinöl-)Fettsäuren. Wenn in Wasser vermischt ergibt sich eine Sprühlösung, die durch den Salzgehalt in der Sprühlösung bei atrocknen die weichhäutigen Spinnmilben austrocknet, zumindest an Stellen an denen die Spinnmilben auch vollständig benetzt wurden. Wirksam gegen Larven und adulte Tiere bekannt in Kombination mit Spiritus/Isopropanol.
Die Kali Seife wirkt durch die enthaltenen Salze bei Verdunstung der Sprühlösung austrocknend auf die Spinnmilben, die wegen der Weichhäutigkeit hier Feuchtigkeit verlieren und letztlich austrocknen & versterben.
Diese Anwendung kann in zeitlichen Abständen von ein paar Tagen widerholt werden, bis es im Folgeschritt zum Einsatz der Nützlinge kommt.
Maßnahme 3 – Einsatz von Nützlingen kombinieren und richtig ausbringen
Raubmilben sind das eine, weitere Alternativen können bspw. Florfliegenlarven oder Marienkäferlarven sein.
Falls es das Budget hergibt, ist der kombinierte Einsatz für schweren Schädlingsbefall zu empfehlen.
Durch verschiedene Größen, Fraßmengen, Bewegungsarten & Reichweiten ergänzen sich verschiedene Nützlinge im aufeinander abgestimmten Einsatz.
Empfehlung Reihenfolge: Raubmilben – 1Woche warten / dann Florfliegenlarven
Beides gleichmäßig ausbringen, entweder über Ausbringboxen aus Pappe oftmals miterhältlich zum Aufhängen an der Pflanze, oder mit befeuchtetem Küchenpapier auf den größeren Blättern, damit die Nützlinge meist in Streusubstrat geliefert auch hängenbleiben.
Zur Steigerung der effektivität von Maßnahme 3 Schritt 1+2 davor widerholen.
Der Einsatz von Neem kann bei angeschlagenen Pflanzen über das Gießwasser fortgesetzt werden.
Schädlingsbefall an Pflanzen richtig vorbeugen – was noch außer Raubmilbenzucht?
Neben der prophylaktischen Zucht von Raubmilben AC im Substrat, ist ein guter Schutz für die Pflanze allgemein eine vollumfängliche Versorgung mit allen nötigen Hauptnährstoffen, Mineralien/Spurenelementen & Vitalstoffen.
Der maximal intakte Zellaufbau wird unterstützt durch Silicium SiO2 auch bekannt als Kieselsäure. Vorzufinden in Gesteinsmehlen wie im Bild rechts (Bentonit Pulver) zusehen.
Alternativ dazu auch aus pflanzlichen Materialien wie dem Acker-Schachtelhalm über aufkochen herauslösbar.
Im Shop erhältlich Gesteinsmehle verschiedener Art & Mahlgrade, Neempresskuchen uvm…
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